Zukunftsprojekt: Harpolinger Tischgemeinschaft

Mit dem in der Region einmaligen Pilotprojekt „Tischgemeinschaft“ sollen langfristige, alltagstaugliche Strukturen geschaffen werden, um regelmäßige, generationenübergreifende Versorgung und Betreuung am Wohnort zu ermöglichen, Fahrwege zu vermeiden, Familien und Alleinerziehende zu entlasten und das Dorf lebendig zu erhalten.

Teil 1 unseres Projektes - der Anbau eines barrierefreien Speiseraums - wird großzügig gefördert von:

- der Stoll-VITA-Stiftung Waldshut


- de
m Land Baden-Württemberg mit ELR-Fördermitteln (Entwicklung Ländlicher Raum)

- unserem Hauptförderer:  Herzenssache e.V., der Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank:     

   

- Architekturbüro Michler, Bad Säckingen

- unseren lokalen Handwerkern: Fa. Wiesler Baugeschäft GmbH, Bad Säckingen,  Fa Zimmerei Lehmann, Rippolingen,  Fa Kammerer Fußbodentechnik, Niederhof

 

Teil 2 unseres Projektes - die Sanierung der veralteten Küche - wird gefördert von:

- dem Lions-Club Bad Säckingen
- dem Tigerenten-Club!
- der Heidehof-Stiftung
- Fa. Franke Foodservice Systems GmbH
- dem Rotary-Club Bad Säckingen

 

Die Personalkosten für den Küchenbetrieb und für die Schülerbetreuung werden gefördert von der :

Wir danken unseren großzügigen Gönnern, die uns bei diesem Leuchtturmprojekt unterstützen!

 

 

Ab sofort: Anmeldung für die Schüler-Nachmittagsbetreuung möglich!

 

Hier geht es zum aktuellen Projektstatus

Hier geht es zur Projektbeschreibung auf der Homepage von Herzenssache e.V.

 

Warum  brauchen wir die Tischgemeinschaft?

Zu den wichtigsten und häufigsten Wünschen, die bei den Harpolinger Zukunftstagen 2017 genannt wurden, zählte ein sozialer Treffpunkt in unserem Dorf.

Dieses Thema wurde daher 2018 in den Workshops "Lebendige Dorfmitte" intensiv diskutiert: es wurde über vereinsgetragene und genossenschaftliche Lösungen beraten,
um zumindest an einigen Tagen oder Abenden pro Woche eine Beiz, ein Café, Bistro oder Dorftreff ins Leben zu rufen. Die Überlegungen scheiterten dann aber an räumlichen, finanziellen und personellen Gegebenheiten.

Als kurzfristige Lösung ist aus diesen Arbeitsgruppen aber die Idee von "Essen in Gesellschaft" und "Essen im Dorf" entstanden.

Diese Angebote wurden von Senioren und Alleinstehenden von Anfang an gut angenommen und schon bald wurde nach häufigeren Angeboten gefragt. Auch nach zwei Jahren ist die Nachfrage konstant hoch. Für das preisgünstige "Essen im Dorf" sind wir aber durch die räumlichen Gegebenheiten begrenzt.
Auch steht kein barrierefreier Raum zur Verfügung, daher müssen unsere Rollator-Gäste mit tatkräftiger Unterstützung anderer Gäste die Treppen zum Vereinszimmer erklimmen. Den Thermobehälter mit dem heißen Essen samt Salatschüsseln schleppt das Organisationsteam (selbst Senioren) über dieselbe Treppe, nachdem sie es vom "Engel" aus Niederhof geholt haben. Kaffeemaschine, Getränke, Geschirr - alles muss über mehrere Treppenstufen transportiert werden... der Aufwand ist leider zu groß, um das Angebot auszuweiten oder zu verstetigen.

Parallel dazu wächst der Bedarf an Nachmittags- und Ferienbetreuung für Kindergarten- und Grundschulkinder.

Aktuell gibt es noch keine Ganztags-Betreuungsangebote in Harpolingen und Rippolingen, weswegen betroffene Eltern ihre Kinder in Rickenbach oder Murg versorgen lassen - oder in Bad Säckingen, wo Kita- und Hortplätze sehr knapp sind.
Diese Kinder werden damit schon früh aus ihrem dörflichen sozialen Umfeld herausgerissen – sie knüpfen ihre Beziehungen an dem Ort, an dem sie den wesentlichen Teil ihres Tages verbringen, kommen nur noch zum Schlafen nach Hause und werden am eigenen Wohnort fremd.
Gleichzeitig fehlen diese Kinder dem Dorf: als Nachwuchs im dörflichen Kindergarten und der Grundschule, aber auch in den Vereinen und der Feuerwehrabteilung werden sie dringend gebraucht, damit in Harpolingen und Rippolingen eine gesunde, funktionierende Dorfgemeinschaft erhalten bleibt!

 

So funktioniert das Modellprojekt Tischgemeinschaft:

  1. Ein regelmäßiger, generationenübergreifender Mittagstisch versorgt Senioren und Kinder gemeinsam vor Ort mit frisch zubereitetem, regionalem Essen und lädt dabei zu Anregung und Austausch zwischen den Generationen ein.
    Es entsteht kein öffentlicher Gastronomiebetrieb, sondern die Speisen werden auf Voranmeldung frisch zubereitet und zum Selbstkostenpreis (bargeldlos im Abonnement) abgegeben. Ein gemeinnütziger Verein betreibt mit 1-2 festangestellten Fachpersonen, ergänzt durch ehrenamtliche Hilfsarbeiter die Einrichtung - ohne Gewinnerzielungsabsicht.
    Gemeinsam Essen, beim Kochen & Tischdecken helfen, schafft niederschwellige Anknüpfungspunkte für Alleinlebende, Zugezogene und Flüchtlingsfamilien.
  2. Der neue Mittagstisch schafft gleichzeitig die Voraussetzung für eine vereinsgetragene Nachmittagsbetreuung von Kindergartenkindern und Grundschülern.
    In einem Modellprojekt werden Senioren die Möglichkeit haben, sich je nach persönlicher Neigung und Gesundheitszustand aktiv an den Nachmittagsangeboten der Vereine zu beteiligen und sich in das Kinderbetreuungsprogramm einzubringen, z.B. bei Hausaufgabenbetreuung, (Vor-)Lesen, Malen, Musizieren, Gymnastik, Tanz, Werken oder Handarbeiten.

    Das geplante Projekt fördert die körperliche und seelische Gesundheit von Kindern und Senioren. Darüber hinaus unterstützt es berufstätige Eltern und Familien - und dient gleichzeitig der Nachwuchssicherung für die ansässigen Vereine: da die Kinder tagsüber im Dorf bleiben und die vielfältigen Vereinsangebote wahrnehmen können, bleibt unsere Dorfgemeinschaft lebendig erhalten. Gleichzeitig trägt das Projekt zu Gemeinsinn und Identitätsstiftung bei, entlastet die städtischen Kitas und vermeidet Fahrtwege („Elterntaxi“) in die Kernstadt, z.B. zu dortigen Sport- oder Musikangeboten.

So setzen wir das Projekt um:

  • Teilprojekt Küchensanierung:
    Die mehr als 40 Jahre alte, zum Gemeindesaal gehörige Vereinsküche wurde von einer Fachfirma umgeplant, um sie für die regelmäßige Zubereitung von Speisen für Senioren, Schüler und Kindergartenkinder nutzen zu können und gleichzeitig an den Wochenenden einen Vereinsbetrieb zu ermöglichen.
    Die Generalsanierung wird mit viel Eigenarbeit durchgeführt, teilweise werden gebrauchte Küchenmöbel und -Geräte aus der Gastronomie verwendet, um Kosten zu sparen.
  • Teilprojekt:  Anbau eines Speise- und Aufenthaltsraums:
    Da es im Dorf - außer dem Mehrzwecksaal - keine barrierefrei zugänglichen, öffentlichen Räume gibt, wird  für den gemeinschaftlichen Mittagstisch ein barrierefreier "Generationentreff" benötigt:
    Angrenzend zur Küche steht ein öffentliches Grundstück zur Verfügung,  das zu einem symbolischen Preis von der Stadt für das Projekt zur Verfügung gestellt wurde.
    Ideal ist, dass der Anbau so gestaltet werden kann, dass die vorhandenen, kürzlich sanierten und barrierefreien sanitären Anlagen des Mehrzwecksaal mit genutzt werden können.
    Somit kann mit relativ einfachen baulichen Maßnahmen endlich ein Raum geschaffen werden, der auch für unsere gehbehinderten Dorfbewohnern ohne Hilfe erreichbar ist.

    Ein ortsansässiger Architekt hat einen Entwurf für einen preisgünstigen Anbau im Pavillonstil als Generationen-Treffpunkt verfasst – er unterstützt das Vorhaben, indem er alle Architektenleistungen spendet!

    So können Alt und Jung gemeinsam speisen und anschließend – ganz nach Zeitbudget, Kräften und Gesundheitszustand - miteinander Zeit verbringen:
    Wer möchte, kann beim Vorlesen, Lese-Üben oder der Hausaufgaben-Betreuung mitwirken. Gemeinsame Freizeitgestaltung, wie Handarbeiten, Malen, Werken, Tanz, Theater oder ein Spaziergang zum Spielplatz regen Alt und Jung vielseitig an.
    Die Angebote von Chor, Sport-, Musik- oder anderen Vereinen können so in den Nachmittag integriert werden, dass zusätzliche "Taxidienste" der Eltern entfallen.
    Es gibt bereits Anfragen, ob abholende Eltern, die hungrig von der Arbeit kommen, in einer "zweiten Schicht" ebenfalls an der Tischgemeinschaft teilhaben können. Wir nehmen diese gute Idee auf!
    So wird ein familiärer Generationen-Treffpunkt geschaffen und unsere Dorfmitte lebendig erhalten.

So finanzieren wir unser Projekt:

Bereits die professionelle Planung unserer Küche durch die Firma Schafferer, Freiburg, war kostenintensiv. Daher waren wir sehr dankbar für die finanzielle Förderung der Planung durch die Stiftung  psd l(i)ebenswert, die Hilfe zur Selbsthilfe gewährt.
Auch die MiPo-Stiftung hat uns in der Anfangsphase unseres Projektes finanziell gefördert, was uns sehr geholfen hat: gerade in der Anfangsphase eines Projektes gibt es ja noch "wenig vorzuweisen"  - aber trotzdem entstehen Kosten....
Wir danken unseren Förderern daher ganz herzlich!

Im Juni 2021 wurde zusammen mit der Stadt Bad Säckingen eine zweite Förderanfrage bei der "Allianz für Beteiligung" gestellt - leider vergeblich. Der Gemeinderat hatte bereits in seiner Sitzung am 6.Juli 2020 das Vorhaben begrüßt und einstimmig unterstützt.
Die Presseberichte lesen Sie hier

Für die Finanzierung der Projekt-Umsetzung wurden im September 2021 öffentliche Mittel aus dem ELR-Programm (Entwicklung ländlicher Raum) beantragt (45% der förderfähigen Netto-Baukosten).  Die Bewertungskommission des Regierungspräsidiums Freiburg, die am 15. September 2021 unser Dorf im Rahmen des Wettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“ (https://www.badische-zeitung.de/kleines-dorf-mit-grossem-tatendrang--204858190.html) besucht hat, wies ausdrücklich auf diese Fördermöglichkeit für das Projekt Tischgemeinschaft hin.
Anfang März 2022 bekamen wir die Zusage vom Landesministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, dass unser Projekt in das ELR- Jahresprogramm 2022 aufgenommen wurde!
Im September 2022 bekam der Bürgerverein dann die Zusage der L-Bank, dass die Landesmittel für unser Projekt bereit stehen.

Als zweiten Finanzierungsbaustein für den An-/ Umbau hatten wir uns 2021 um eine "Investitionsförderung: Barrierefreiheit" der Aktion Mensch (40% der förderfähigen Baukosten plus 50 % der Ausstattungskosten) beworben, bekamen aber leider 2022 eine Absage.

Daher sind wir überglücklich, dass Herzenssache e.V., die Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank  uns Ende Juni 2022 zugesagt hat, unser Projekt durch eine mehrjährige Förderung zu ermöglichen!
Mit diesen großzügigen Fördermitteln können wir sowohl die Investitionen im Zusammenhang mit Anbau und Küchensanierung tätigen, als auch die Personalkosten der ersten zwei Betriebsjahre finanzieren!



Als lokale Förderer konnten wir den Lions-Club Bad Säckingen gewinnen: er wird sich zur Hälfte an den Sanierungskosten für den Küchenfußboden beteiligen!
Darüber hinaus hat die Stoll-VITA-Stiftung, Waldshut im Dezember 2021 eine Finanzierungszusage gemacht, die die letzte Finanzierungslücke schließen wird.

Wir danken allen unseren Förderern ganz herzlich, dass sie die Realisierung unseres großen Projektes ermöglichen!

Mehr Informationen zum Stand des Projektes finden Sie fortlaufend hier.